Unsichtbare Bedrohung

Sprachkommunikation über Mobilfunknetze zu überwachen, ist erschreckend einfach: Bereits eine Telefonnummer reicht, um sensible Informationen abzuhören und Nutzerdaten auszulesen. Aber wie schützt man sich vor Abhörattacken auf mobile Endgeräte?

 

 

August 1945. Eine Delegation der Jungen Pioniere der Sowjetunion überreicht US-Botschafter Averell Harriman ein besonderes Geschenk – eine prächtige, holzgeschnitzte Version des amerikanischen Siegels. Die Schnitzerei hängt von da an jahrelang in der US-Botschaft. Was niemand ahnt: Die „Geste der Freundschaft“ an die Verbündeten aus dem Zweiten Weltkrieg enthält eine Wanze, die alle Bürogespräche des Botschafters mithört.  

 

Erst als ein britischer Funker 1951 in der US-Botschaft versucht, den Funkverkehr der Russen abzuhören und dabei durch Zufall das Signal der Wanze empfängt, fällt auf, was die Schnitzerei in ihrem Inneren verborgen hält. Und es dauert ein weiteres Jahr, bis die Wanze mithilfe eines speziellen Empfangsgeräts geortet und vernichtet werden kann. 

 

Achtung, Roaming 

 

Heute, mehr als 70 Jahre später, dürften Wanzen den internationalen Geheimdiensten keine Schweißperlen mehr auf die Stirn treiben. Die Technik hat sich längst weiterentwickelt und in neue Netzwerke verlegt. Neben der Cyberspionage spielen vor allem Lauschangriffe über das Mobilfunknetz eine wichtige Rolle. Und die funktionieren erschreckend einfach. 

 

Überall auf der Welt gibt es Mobilfunk-Carrier, die Mobilfunknetze betreiben und mobile Endgeräte zum Austausch von Daten miteinanderverbinden. Fährt jemand in ein anderes Land in den Urlaub, zum Beispiel von Deutschland nach Spanien, wechselt der Carrier seines Smartphones. Aus der Telekom wird dann beispielsweise Movistar Spain. Dafür weist der lokale Netzbetreiber den Homecarrier an, alle Anrufe an die Telefonnummer des Urlaubes direkt in ihr Netz umzuleiten. Dank der internationalen Roaming-Agreements geschieht dies in der Regel ohne weitere Prüfung.  

 

„Und das ist ein Problem, denn auch viele Geheimdienste und andere feindliche Organisationen verfügen über Carrier-Lizenzen. Indem sie beim Homecarrier vorgeben, dass sich ein Endgerät in ihrem Einzugsgebiet befindet, können sie Gespräche abhören, Nachrichten mitlesen, Telefondaten auslesen, Verkehrsdaten tracken und den Standort live verfolgen – auch in Deutschland“, erklärt Dr. Christoph Erdmann, Geschäftsführer von Secusmart. „Alles, was sie dafür benötigen, ist die Handynummer der Zielperson.“  

 

Deutschland unter Vollbeobachtung 

 

Auch für die Bundesrepublik Deutschland stellt dieser simple Abhörtrick eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Seit Beginn des Ukraine-Konflikts nimmt die Zahl der versuchten Spionagefälle hierzulande stark zu und auch die Wirtschaft ist derzeit immer wieder mit Spionageattacken konfrontiert. Kaum ein Monat vergeht, in dem das Bundesinnenministerium nicht vor Industriespionage aus China warnt. Höchste Zeit also, sich gegen die Roaming-Tricks ausländischer Geheimdienste und anderer Organisationen zu wehren.  

Um sensible Informationen zu schützen und Spionage vorzubeugen, sollten Nutzerinnen und Nutzer Roaming deaktivieren und – am wichtigsten – auf sichere Kommunikationslösungen setzen. 

 

Secusmart bietet dafür unterschiedliche Anwendungen, wie zum Beispiel SecuVOICE. Die App gilt als Gold-Standard der Branche und ermöglicht VS-NfD-sichere Mobiletelefonate für Apple- und Samsung-Geräte. Sie bietet eine umfassende Sprachverschlüsselung auf Basis des Standards für sichere netzübergreifende Sprachkommunikation (SNS) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik.  

 

Es gibt also durchaus Möglichkeiten, sich und seine mobilen Endgeräte auch gegen unerlaubten Zugriff durch Roaming-Trickser zu schützen. Das Beste daran: Die Schutzmaßnahmen sind genauso einfach wie die Lauschangriffe selbst. Man muss sie nur konsequent umsetzen. 

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