Für einen Lauschangriff braucht es nicht immer hochmoderne Technik. Das beweist Athanasius Kircher in seinem Buch „Musurgia Universalis“ von 1650. Darin beschreibt der Universalgelehrte allerhand fantastische Abhörmechanismen, die direkt in die Architektur von Herrscherresidenzen eingebaut werden sollten. So berichtet er von einem Bau, in dem man den Schall nur an zwei gegenüberliegenden Stellen hören kann und von einer Halle, die so konstruiert ist, dass selbst leise Gespräche aus dem Nachbarzimmer abgehört werden können.
Kirchers Grundidee bleibt dabei immer gleich: Der Schall wird jeweils von einem großen Trichter in einem Raum eingefangen und durch einen schneckenhausartigen Gang in einen anderen Raum geleitet. Allerdings blieb diese Abhörtechnik Fantasie und kam nie zum Einsatz. Auch – so vermuten Historiker und Historikerinnen – weil es Kircher wohl weniger um eine wirkliche Spionageabsicht ging, sondern vielmehr darum, mit solchen Spielereien seinen Erfindergeist zu demonstrieren.
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